Obwohl Guy Demuth wie angekündigt beim nach der Absage des für Ende September vorgesehenen Bourscheider Bergrennens als Finallauf zur Luxemburger Bergmeisterschaft gewerteten Bergrennen Turckheim gar nicht erst antrat, kann der Vorjahres-Meister seinen 3. Bergtitel in Folge feiern.
Nur 5 einheimische Fahrer hatten den Weg ins Elsass angetreten, waren dafür aber allesamt begeistert von der 5,9 km langen, extrem selektiven Strecke hinauf nach Trois-Epis. Dennoch mussten gleich 2 unserer Vertreter den Tücken der teilweise extrem schnellen Strecke Tribut zahlen. Bereits am Samstag im 2. Trainingslauf erwischte es Joëlle Wiltgen, die den Honda Civic Type R unsanft neben der Strecke parkte. In einer Nachtschicht konnte das Team vom Auto Racing Service den Japaner jedoch wieder startklar machen, so dass die schnelle Rennamazone am Sonntag doch noch auf Punktejagd gehen konnte. Gilles Bruckner im Ford Fiesta schied seinerseits am frühen Sonntagvormittag nach einem Überschlag im ersten Lauf aus und konnte so seine Punktekonten nicht weiter verbessern.
Schnellster Luxemburger war in Turckheim Porsche-Pilot Romain Theissen, der am Ende unter 155 gewerteten Fahrern auf den 74. Gesamtrang kam und dabei noch einige der französischen GT-Fahrzeuge, darunter die Porsche von André Millet und dem Schweizer Fred Gysler, den BMW Z3M von Michel Lamiscarre oder auch den enttäuschenden François Rinaldi im Ferrari F355 hinter sich lassen. In der Endwertung der Luxemburger Bergmeisterschaft kommt Theissen somit definitiv zum Vize-Meistertitel, dies vor Lio Martinelli, der im Renault Clio RS in Turckheim auf den 96. Gesamtrang kam und durch seinen klaren Gruppe ACL-Sieg den bislang auf Platz 3 liegenden, in Turckheim jedoch nicht angetretenen Claude Poorters vom Meisterschaftspodium verdrängen.
Mit den Plätzen 128 für Jean-Paul Uhres im Opel Corsa und 134 für Joëlle Wiltgen konnten sich auch unsere weiteren einheimischen Vertreter im quantitativ extrem stark besetzten Feld recht achtbar aus der Affäre ziehen.
Gesamtsieger wurde in Abwesenheit des vor 2 Wochen in Chamrousse schwer verunglückten französischen Meisters der 5 vergangenen Jahre Bernard Chamberod war der Gesamtsieg des frischgebackenen französische Bergmeisters Lionel Regal nur eine Formsache. Dennoch zeigte der Mann aus Lyon sein ganzes Können und blieb im 3. Lauf in 2:29,600 nur knapp über seinem Vorjahresstreckenrekord von 2:29,455. Der Zweitplatzierte Sebastien Petit lag am Ende mit seiner schnellsten Einzelzeit fast genau 2,5 Sekunden zurück.
Nachdem der 3. F3000-Spezialist Fabien Frantz bereits am Samstag im Training unsanft mit einer Leitplanke geflirtet hatte und so am Sonntag dem Start fernbleiben musste, stand fest, dass der 3. Podiumsplatz an einen Gruppe CN-Sportwagenfahrer gehen würde. Hier kam es zum Schlagabtausch zwischen der französischen und deutschen Sportwagenelite, wobei die Lokalmatadoren jedoch klar die Oberhand behielten; Bereits im ersten Lauf legte Alain Castellana im Norma M21 die Latte auf 2:37,243, eine Zeit an die keiner seiner Gegner auch nur annähernd herankommen sollte. Hinter Eric Pernot und Cyrille Frantz (beide Osella PA20) sollte sich im Feld des deutschen Sportwagen-Cups letztlich Herbert Stenger im Eigenbau-BMW recht klar vor Marcel Steiner (CH) im Martini Mk77 und Patrick Zajelsnik (Osella PA20) durchsetzen, während Uwe Lang hinter seinem französischen Osella-Markengefährten Cyril Damnon, aber mit nur 95 Tausendstel Vorsprung auf F3-Sieger Daniel Allais im Dallara 300 gerade noch den Sprung in die Top10 schaffte.
Schnellster Tourenwagen-Pilot war auf dem 32. Gesamtrang ex-Europameister Françis Dosières (BMW 320 STW) vor Bernard Chamot (Renault 5 Maxiturbo), Roger L’Hermet (Scora AMD) und Christian Debias, der vom französische Verband kurz vor Turckheim 60 Kilogramm Zusatzgewicht in seinen spektakulären Opel Astra Silhouette aufgebrummt bekam.
Das Ergebnis:
1. Lionel Regal (F), Reynard 95D Mugen F3000, 2:29,600
2. Sebastien Petit (F), Reynard 94D Cosworth F3000, 2:32,146
3. Alain Castellana (F), Norma M21 BMW 3L CN, 2:37,243
4. Eric Pernot (F), Osella PA20S BMW 3L CN, 2:39,952
5. Cyrille Frantz (F), Osella PA20S BMW 3L CN, 2:40,723
6. Herbert Stenger (D), Eigenbau BMW 3L CN, 2:41,882
7. Marcel Steiner (CH), Martini Mk77 BMW 3L CN, 2:42,829
8. Patrick Zajelsnik (D), Osella PA20S BMW 3L CN, 2:43,096
9. Cyril Damnon (F), Osella PA20S BMW 3L CN, 2:43,307
10. Uwe Lang (D), Osella PA20S BMW 3L CN, 2:43,599
11. Daniel Allais (F), Dallara 300 F3, 2:43,694
12. Daniel Bassora (F), Norma M21 BMW 3L CN, 2:45,058
13. Raynald Thomas (F), Martini Mk79 F3, 2:45,577
14. Alban Thomas (F), Duquine BMW F2-1,6L, 2:46,490
15. Benoit Bouche (F), Dallara 396 F3, 2:48,947
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32. Françis Dosières (F), BMW 320 STW, 3:00,465
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36. Bernard Chamot (F), Renault 5 Maxiturbo, 3:03,258
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38. Roger l’Hermet (F), Scora AMD, 3:03,625
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40. Christian Debias (F), Opel Astra Silhouette, 3:04,718
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74.Romain Theissen (L), Porsche 964 RS, 3 :23,460
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96. Lio Martinelli (L), Renault Clio RS Cup, 3:32,193
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128. Jean-Paul Uhres (L), Opel Corsa, 3:47,644
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134. Joëlle Wiltgen (L) , Honda Civic Type R, 3:49,524
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(155 Fahrer gewertet)
Endstand Luxemburger Berg-Meisterschaft
1.Guy Demuth 372
2.Romain Theissen 324
3.Lio Martinelli 303
4.Claude Poorters 274
5.Joelle Wiltgen 254
6.Gilles Bruckner 234(Gruppen-Punkte :115)
7.Leon Linden 234(Gruppen-Punkte:92)
8.Jean-Paul Uhres 228
9.Jean-Luc Arendt 171(Gruppen-Punkte:102)
10.Andy Schaus 171(Gruppen-Punkte:72)
11.Hugo Vitali 168
12.Yves Stocklausen 147(Gruppen-Punkte:80)
13.Nicolas Rossy 147 (Gruppen-Punkte :78)
14.David Lucius 129
15.Frank Maas 127
- Patrick WEBER -